Interview mit Elke Thamm
Arbeitswelt im Wandel und Organisationsentwicklung: Elke Thamm im Interview
Wie hat sich ihr Arbeitsalltag in den letzten zwei Jahren verändert?
Elke Thamm (ET): «In Bezug auf Arbeitszeiten und den herkömmlichen Arbeitsort ist der Alltag um vielfaches flexibler und mobiler geworden, das virtuelle Arbeiten bringt viele Vorteile, jedoch haben wir auch gemerkt, wie wertvoll zwischenmenschlicher Austausch ist. Es fühlt sich an, als wären wir alle näher gerückt und doch mussten wir gleichzeitig eine große Distanz wahren. Vor allen den persönlichen Austausch mit Kolleginnen und Kollegen aus China vermisse ich sehr. Weitere Herausforderungen während der Pandemie waren die Aufrechterhaltung unserer Lieferketten. Leider verstärkt sich diese Problematik derzeit zunehmend durch den Ukraine Konflikt. Diese Umstände sind nicht nur eine grosse wirtschaftliche, aber auch mentale Herausforderung für uns. Wir lassen uns von den negativen Ereignissen nicht beeinflussen und sehen in eine positive Zukunft mit neuen und spannenden Entwicklungen im Bereich mobiles und digitales Arbeiten. Diese ermöglichen uns heute schon einen flexiblen Arbeitsalltag inklusive neuer Wege, multi-funktionale und länderübergreifende Teams zu leiten. Als Führungskraft habe ich viel gelernt, vor allem wie man verschwimmende Grenzen zwischen privat und beruflich respektiert, den Teamspirit virtuell erhält und wie wichtig eine individuelle Mitarbeitermotivation ist.»
Gibt es Momente, in denen Sie bewusst «offline» sind?
ET: «Beruflich haben hier persönliche Meetings wie auch Team Offsites eine neue Wertigkeit bekommen, in der ich versuche regelmässig ganz ‘offline’ zu sein, mit guten altem Block und Papier. Auch privat ist es ist mir sehr wichtig, dass ich mehrmals pro Woche analoge Pausen habe, in welchen das Natel und die Smartwatch nicht erlaubt sind, am besten gelingt mir dies beim Sport oder beim Essen mit Familie und Freunden.»